Wasserqualität

See & Ufer

Der Vierwaldstättersee ist Lebensraum, Trinkwasserreservoir und beliebter Badeort zugleich. Eine hohe Wasserqualität ist daher essenziell. Die AKV überwacht diese durch regelmässige Untersuchungen.

Nährstoffe und Schadstoffe

Die wichtigsten Nährstoffe für Tiere und Pflanzen bilden Phosphor und Nitrat. Durch den Ausbau der Abwasserreinigungsanlagen konnte die Konzentration von Phosphor im See reduziert werden. Mit 3 bis 5 Milligramm pro Kubikmeter entspricht sie heute den natürlichen, nährstoffarmen Verhältnissen eines Voralpensees.

Durch die Abwasserreinigung werden problematische Stickstoffverbindungen zwar umgewandelt, das Rückhalten von Nitrat als Nährstoff erfolgt aber nur unzureichend. Zudem hat die Verwendung von Nitratverbindungen in der Landwirtschaft zugenommen. Seit den 1960er-Jahren ist die Nitratkonzentration daher in allen Seebecken gestiegen. Im Kreuztrichter erreichte sie Mitte der 1990er-Jahre ihren Höchstwert und liegt seitdem bei etwa 600 Milligramm Stickstoff pro Kubikmeter. Am höchsten ist sie im Alpnachersee, wo der Eintrag aus Landwirtschaft und Kläranlagen im Verhältnis zu Wassermenge besonders hoch ist.

Mikroverunreinigungen

Mikroverunreinigungen, auch als organische Spurenstoffe bekannt, stammen z.B. von Medikamenten, Körperpflegeprodukten, Reinigungsmitteln oder Pflanzenschutzmitteln. Obwohl sie nur in sehr geringen Konzentrationen im Wasser vorkommen (wenige Nanogramm bis Mikrogramm pro Liter), können sie biochemische Prozessabläufe in der Natur stören.

Eine bedeutende Quelle für den stetigen Eintrag dieser Stoffe in Gewässer sind kommunale Abwasserreinigungsanlagen. Die derzeitige Abwasserreinigungstechnik ist nicht in der Lage, diese Substanzen vollständig zu filtern. In den kommenden Jahren werden die grösseren Abwasserreinigungsanlagen (ARA) so umgerüstet, dass diese Mikroverunreinigungen zurückgehalten werden und nicht mehr in den See gelangen.

Trinkwasserqualität

Der Vierwaldstättersee dient als wichtiges Trinkwasserreservoir. Rund um den See gibt es sechs Seewasserfassungen und drei nahegelegene Trinkwasserpumpwerke. Die Überwachung der Trinkwasserqualität ist daher besonders wichtig. Die Wasserqualität des Sees ist gut und hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Das ist die wichtigste Voraussetzung für die sichere Trinkwasserversorgung der Region.

Badewasserqualität

Im Vierwaldstättersee und weiteren Schweizer Seen lässt es sich gut baden. Und dass schon seit langem: Die Badewasserqualität ist seit vielen Jahren sehr gut. Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee ist mit einem koordinierten Messprogramm betraut und misst die Badewasserqualität bei 65 Badestellen in folgenden Seen:

Vierwaldstättersee, Zürichsee, Zugersee, Sempachersee, Baldeggersee, Rotsee, Lauerzersee, Sihlsee, Sarnersee, Lungerersee, Hirschlensee, Seelisbergsee und Golzernsee

Geprüft wird das Wasser regelmässig auf die Vorkommen von Darmbakterien (Escherichia coli und Enterokokken). Sämtliche untersuchten Badestellen weisen eine gute bis ausgezeichnete Badewasserqualität auf. Aufgrund der dauerhaft guten Ergebnisse ist das Baden in diesen Seen aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich.

Weitere Informationen

Liste der beprobten Badeplätze (2024)
Empfehlungen des Bundes zur Beurteilung der Badegewässer