Zustand der Fliessgewässer (Düfur)

Lanschaft

Seit 2000 werden die Fliessgewässer im Einzugsgebiet des Vierwaldstättersees fortlaufend untersucht. Veränderungen der Gewässer lassen sich so rechtzeitig erkennen.

Dauerüberwachung der Fliessgewässer

Der Zustand der Fliessgewässer wird in der Zentralschweiz regelmässig überprüft. Die Kantone Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Luzern untersuchen im Projekt «Dauerüberwachung der Fliessgewässer in den Urkantonen» (DÜFUR) seit 2000 fortlaufend die Fliessgewässer im Einzugsgebiet des Vierwaldstättersees.

Veränderungen oder Beeinträchtigungen der Gewässer sollen damit rechtzeitig erkannt werden, um gegebenenfalls Massnahmen ergreifen zu können. Ungefähr alle zehn Jahre werden die Messergebnisse in einem umfassenden Bericht zusammengefasst und analysiert. Im Folgenden die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Berichterstattung (Bericht 2011).

Ökologische Ziele grösstenteils nicht erreicht

Bei mehr als zwei Dritteln aller untersuchten Stellen werden die Anforderungen an die Wasserqualität nicht eingehalten bzw. die ökologischen Ziele für Fliessgewässer nicht erreicht. Dieser Befund trifft auf alle drei betrachteten Untersuchungsperioden zu (4-Jahreszyklus).

Bewertung der einzelnen Parameter

Bei der Untersuchung verschiedener Parameter, die für die Gesamtbewertung der Wasserqualität herangezogen wurden, zeigen äussere Merkmale (Trübung, Schaum, Geruch, Verschlammung etc.) ähnliche Ergebnisse wie die Gesamtbewertung: Ein Drittel der untersuchten Stellen ist unbelastet, während zwei Drittel leicht bis deutlich belastet sind. Die Pflanzen und Kieselalgen deuten überwiegend auf gute bis sehr gute ökologische Bedingungen hin. Allerdings zeigt die Analyse der Wasserwirbellosen (Insektenlarven u.ä.) an, dass ein Drittel der Untersuchungsstellen organisch belastet sind.

Zeitliche Entwicklung

Der gewässerökologische Zustand vieler Stellen hat sich über die Zeit nicht verändert. Obwohl Massnahmen angezeigt wären, konnten diese oftmals nicht umgesetzt werden. So hat sich der Zustand der Fliessgewässer kaum verbessert, teils hat er sich sogar verschlechtert. An einzelnen Stellen konnten jedoch im Zuge von Revitalisierungen und der damit einhergehenden Verbesserung der Wasserqualität positive Entwicklungen der Lebensräume aufgezeigt werden.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Das Projekt DÜFUR liefert einen umfassenden zeitlichen und räumlichen Überblick über die Gewässersituation in den Anrainerkantonen des Vierwaldstättersees. Die Analysen fokussieren vor allem auf die organische Belastung des Wassers und deren Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften. Die Resultate zeigen, dass der Handlungsbedarf nach wie vor gross ist. Zudem können hydrologische, bzw. morphologische Beeinträchtigungen mit den gegenwärtigen Analysen nicht erfasst und beurteilt werden. Eine Ergänzung des Untersuchungsprogramms ist zukünftig anzustreben, um wesentliche Wissenslücken schliessen und den Zustand der Fliessgewässer weiter verbessern zu können.

Massnahmen zur Verbesserung

Kantone, Gemeinden und Dritte (Betreiber von Abwasserreinigungsanlagen ARA, Landwirte, etc.) sind gemeinsam gefordert, die erkannten Gewässerqualitätsprobleme zu beheben. Der Zustand der Gewässer kann durch folgende Massnahmen verbessert werden:

  • Gewässer revitalisieren (Wiederherstellung der natürlichen Form, naturnahe Gestaltung verbauter und beeinträchtigter Gewässer mittels baulichen Massnahmen)
  • Gewässergerechte Bewirtschaftung der Uferstreifen (Gewässerraum)
  • Gewässer unterhalb von Abwasserreinigungsanlagen aufwerten (Optimierung der Kanalisation, um Entlastungen in Oberflächengewässer zu verringern)
  • Erhöhung von Restwasser unterhalb von Wasserentnahmen (bei Kraftwerken)
  • Intakte Gewässer schützen

Zum Download

Hier geht es zur Publikation Dauerüberwachung der Fliessgewässer in den Urkantonen DÜFUR (Synthesebericht 2013)